Reisebericht Irland

Anreise

Pünktlich um 6:00 Uhr fährt der Bus ab der Stadthalle Werl Richtung Calais. Wir machen eine Studienreise aus dem Angebot der VHS Werl mit dem internationalen Frauentreff nach Irland. Zügig geht es über die Autobahn durch Holland und Belgien. Wir; erreichen den Fährhafen Calais in Frankreich um 14:00 Uhr. Eine; umständliche Passkontrolle der Engländer verzögert die Reise. Die nächste Fähre nach Dover geht um 15:30 Uhr.; Auf der Fähre stellen wir unsere Uhren eine Stunde zurück auf  westeuropäische  Zeit.  Unterwegs  sehen

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wir einige Gewitter, sonst ist es wechselnd bewölkt und mit 21 ° C recht warm. Um 16:00 Uhr OZ erreichen wir Dover und können eine halbe Stunde später von der Fähre fahren. Die Fahrt an London vorbei durch Südengland wird durch sehr viel Verkehr verzögert, so dass wir unser Hotel “Jurys Inn” in Swindon erst um 20:00 Uhr erreichen. Das Abendessen ist dann um 21:00 Uhr. Nach dem Abendessen sitzen wir dann noch einige Minuten zusammen und gehen anschließend zu Bett. Die Bezahlung in England stellte sich als schwierig heraus, denn die Engländer nehmen keine Euros an! Wer etwas trinken oder kaufen wollte, musste engl. Pfund haben, oder mit EC- bzw. Kreditkarte bezahlen.

Der Hafen von Calais

Es heißt früh aufzustehen, denn um 7:00 Uhr gibt es Frühstück. Einige wenige Regentropfen zeigen uns etwas vom englischen Wetter, aber im Allgemeinen ist es wechselnd wolkig und warm. Obwohl wir früh genug in Fishguard ankommen, gibt es wieder eine Zeitverzögerung: Die Fähre fährt verspätet erst um 14:30 Uhr ab. 3½ Std. wird für die Überfahrt nach Rosslare in Irland benötigt. Also haben wir Zeit genug, um etwas zu Essen und zu Trinken. Es herrscht viel Wind, so ist ein Aufenthalt auf dem Oberdeck nicht angenehm. Als wir dann um 19:00 Uhr von der Fähre fahren, mussten noch die 150 km bis Dublin zurückgelegt werden. Dem Busfahrer Jan ist ein großes Lob auszusprechen. Er hat uns sicher durch den Linksverkehr gefahren, obwohl das nicht immer einfach war. Vor allem die vielen Kreisverkehre (Roundabaut), die manchmal noch etliche kleine Kreisverkehre innerhalb  haben.  Über  100  Stück  haben  wir  während  der

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ganzen  Reise  durchfahren!  So  kommen  wir  um  22:00  Uhr   im   Kingston   Hotel   in

Rosslaire

Dublin

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Dun Laoghaire, einem Vorort von Dublin, an und bekommen sofort unser Abendessen. Obwohl es schon sehr spät ist, sitzen wir nachher noch einige Zeit zusammen und erzählen uns gegenseitig die kleinen Erlebnisse während der Hinreise. Ein Guinness oder anderes Getränk versorgt uns dann mit der nötigen Bettschwere.

In der Irischen See

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Heute schlafen wir etwas länger und frühstücken in aller Ruhe. Um 9:30 Uhr kommt unser Reiseführer Rudy. Er ist ein holländischer Pilot und lebt schon seit 20 Jahren Irland. Heute steht Dublin auf dem Programm. Die St. Patrick’s-Cathedral wird besichtigt und anschließend eine Rundfahrt durch die Stadt gemacht. Wir sehen die Christ Church Cathedral, die Guinness-Brauerei, die berühmten  Straßenzüge im georgianischem Stil uvm. Mittags haben wir bis 16:00 Uhr Zeit zur freien Verfügung und finden uns in den Einkaufsstraßen O’Connell Street oder der Fußgängerzone Grafton Street wieder. Die Molly Malone wird fotografiert, anschließend noch ein Kaffeebesuch. Um 16:00 Uhr geht die Sightseeingtour weiter und sehen den Phoenix Park mit einigen Gebäuden wichtiger Politiker und Botschafter, das s. g. Papstgelände, wo Papst Joh. Paul II. seine Predigt hielt. Zum Schluss das Dublin Castle mit der kath. Kirche (heute  ein  Kulturzentrum)  und  der

Georgianische Häuser

Platz, wo die Quelle des dunklen Wassers ist (überdeckt mit einer Rasenfläche), daher soll

Dublin seine Namen haben (Dubh Linn, irisch für „Schwarzer Tümpel”). Um 18:00 Uhr sind wir wieder im Hotel Kingston. Rudy bleibt bis zum 8. Tag unserer Reise als Reiseleiter bei uns. Wie jeden Tag sitzen wir nach dem Abendessen zusammen und erzählen uns bei einem Getränk, meist ein Guinness, unsere Erlebnisse und andere Begebenheiten.

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Molly Malone

Der Shannon

Locke's Whiskey, Clonmacnoise, Shannonbridge

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Nach dem Frühstück geht unsere Reise durch das Landesinnere zur Westküste. Ein Halt an einer der ältesten irischen Destillerien für Wiskey gibt uns die Möglichkeit einer Besichtigung. In der Killbeggan-Brennerei ist alles noch von der alten Destille erhalten, um den Locke’s Wiskey zu brennen. Das Wasserrad und die Dampfmaschine für den Antrieb der Maschinen, die großen Gärfässer und die mit Torf zu beheizenden Brennöfen mit den schlankenKondensatoren aus Kupfer. Heute wird der Wiskey in einer modernen Brennanlage erzeugt. An der alten Klosteranlage Clonmacnoise sind die Parkplätze voll, so dass wir erst zur Shannonbrigde fahren, um dort unsere Mittagspause zu machen. Diese Brücke ist eine der ältesten Brücken in Irland und wurde 1757 erstellt. Die alte Drehbrücke an der Seite ist durch eine Betonbrücke ersetzt worden, ist aber etwas unterhalb noch zu besichtigen. Nach der Pause dann die Besichtigung der Ruinen von  der

Whiskeybrennerei Locke's

alten Klosteranlage Clonemacnoise, dessen Ruinen heute eines der beliebtesten Fotomotive

in Irland darstellen. Die Anlage ist von einer Mauer umgeben und befindet sich strategisch günstig gelegen auf einem Hügel am Ufer des Shannon. Viele Kirchenruinen, Hochkreuze und Grabmäler aus frühchristlicher und mittelalterlicher Zeit sind dadurch eingefriedet. Einige Grabmäler aus neuerer Zeit haben wir auch vorgefunden. Auf der Weiterfahrt am Nachmittag machen wir noch einen Stopp in Galway. Von der Brücke über den Fluss Corrib sehen wir das Wehr, welches den Tidenhub des Atlantiks vom Hinterland fernhält. Unser Halt gilt der 1965 fertiggestellten Kathedrale. Ein kreuzförmiger Sakralbau mit einer großen Kuppel. Anschließend Weiterfahrt zu unserem Hotel Claybaun westlich von Galway.

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Klosteranlage Clonmacnoise

Connemara

Heute führt uns unsere Reise in die Connemara, eine Landschaft am Rande des Atlantiks, nordwestlich von Galway gelegen. Es geht über schmale Straßen in eine bizarre Landschaft. Erst an der Galway Bay entlang, dann nordwärts ins Herz der Connemara. Am Wegesrand wiegt sich das Wollgras im Wind. Der Rhododendron ist schon verblüht, doch einzelne Blüten lassen noch die Blütenpracht erahnen, die hier das Besucherherz erfreuen kann. Rechts und links immer wieder kleine Seen (Lough’s), Schafe auf den Moorflächen und kleine Ponys. Der Torf wird an vielen Stellen abgebaut und zur Heizung in den weit verstreuten Bauernhäusern benutzt. Eine kleine Rast in Maan Cross, einer wichtigen Straßenkreuzung im Connemara, ermöglicht uns einen Einkauf im dortigen Geschäft und auf dem Markt, der gerade abgehalten wird. Die Mittagspause machen wir oberhalb  des  Killary  Fjord,  dem   einzigen   Fjord  Irlands.  Mit  viel  Glück   soll   man

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Delfinfamilien sehen können. Wir haben, trotz Absuchens mit Ferngläsern, keine Delfine

Connemara

gesehen. Der Katamaran, der Gäste zum Walewatching bringt, zieht langsam unter unvorbei. An vielen Stellen sind Austernzuchtbänke zu sehen. Nach Weiterfahrt über enge Straßen, durch Moore und über Hügel erreichen wir Kylemore Abby. Diese in Märchenschlossoptik am Lough Kylemore gelegene Klosterschule für Mädchen ist ein MUSS bei der Besichtigung der Connemara. Von hier geht es dann zurück über Galway, um unser nächstes Hotel anzufahren.
Südlich von Galway fahren wir noch durch den Burren, einer kargen felsigen Landschaft, mit vielen Höhlen, deren berühmteste die Alliwee Cave (Bärenhöhle) ist. Die Felsen wurden durch Regenwasser in viele rechteckige Platten gespaltet. Tiefe Furchen durchziehen die Landschaft, sie wurden durch Oberflächenwasser gebildet, das sich auch heute noch nach stärkeren Regenfällen in sogenannten Turloughs sammelt. Es  gibt  kaum

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 Bäume, die spärliche Vegetation  besteht  hauptsächlich  aus  Gräsern,  Kräutern,  Moosen

Killary Fjord

und Flechten. Im Burren finden sich viele mediterrane, alpine und sogar arktische Pflanzen, die man sonst nur selten gemeinsam und sonst nirgendwo in Irland findet. Kurze Zeit später erreichen wir unser Hotel ”€žFalls-Hotel” in Ennistymon an den Wasserfällen des Inagh gelegen. Es ist ein altes Herrenhaus, welches durch Um- und Anbauten in ein Hotel umgewandelt wurde.

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Kylemore

Cliff's of Moher, Bunratty Castle, Adare

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Nach dem Einpacken der Koffer fährt uns unser Bus zu den Cliff’s of Moher. Über 200 m ragt die Steiküste über dem Meeresspiegel auf und ist damit die höchste Europas. Sie erstreckt sich ca. 8 km zwischen den Orten Doolin und Liscannor. Bei dem uns begleitendem guten Wetter kann man die Aran Island’s und über die Galway Bay die Höhen und Täler der Connemara sehen. Die Schichten der Felsplatten sind sehr  gut  zu  unterscheiden.

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Cliff's of Moher

Im  neuen Besucherzentrum  werden  Fauna

Tina mit ihrer Harfe

und Flora über und unter Wasser auf beeindruckenden Bildern gezeigt. Wir haben das Glück, der Sängerin Tina mit ihrer Harfe auf dem Klippenrand lauschen zu können. Weiter geht es zur Kleinstadt Ennis mit den kleinen Gassen und engen Straßen. Leider ist Sonntag und die Geschäfte geschlossen, aber Kaffee oder Cappuccino mit einem Stück Kuchen tröstet uns darüber hinweg. Der  Besuch  von  Bunratty

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Castle in der Nähe der Stadt Limerick ist unsere nächste Attraktion. Die Burg aus dem 15. Jahrhundert wurde in den letzten Jahrzehnten gründlich renoviert. Ein traditionelles irisches Dorf mit Dorfstraße, Kirche, Wohnhäusern, Schmiede, Mühlen, Postamt und Pub ist angegliedert. Die Besitzer leben schon lange nicht mehr in der Burg, sie haben sich im hinteren Teil des Parks ein Wohnhaus gebaut und  leben  jetzt  dort.  Für  uns  interessant  ist  der

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Bunratty Castle

westfälische   Bauernschrank   mit    einer

In Adare

Abendmahlschnitzerei, der durch eine Mitgift hierher gelangt ist. Die Weiterfahrt führt uns über Limerick am River Shannon und Adare, eines der sehenswertesten Dörfer Irlands, das am waldigen Ufer des River Maigue liegt, nach Killarney. Dort beziehen wir im Court Hotel unser Quartier für 2 Nächte.

Ring of Kerry

Heute steht der “Ring of Kerry” auf dem Programm, eine der sehenswertesten Touristenattraktionen Irlands. Die sehr bekannte Rundstrecke des Ring of Kerry rund um die Halbinsel Iveragh hat eine ungefähre Länge von 180 km und führt ca. 120 km direkt an der Atlantikküste mit atemberaubenden Ausblicken vorbei. Als Erstes machen wir einen Stopp bei der Raststelle “Red Fox”, dort serviert man uns einen Irish Coffee um anschließend auf der engen Küstenstraße am Atlantik entlang die  kleine  Stadt  Waterville

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zu erreichen. Die Aussichten sind infach toll, die Straße windet sich bergauf und bergab in engen Kurven  an  der  Atlantikküste  entlang.  Am  Straßenrand

Hecken  von  Weißdorn,  Fuchsien,  Brombeeren  und  Rhododendron.  Unter

Im Red Fox

uns kleine Bauernhäuser, Ferienhäuser; Weiden mit Schafen und Rindern, vereinzelt auch die kleinen Irlandponys; alte Ringforts, Befestigungsanlagen aus Steinwällen, teilweise noch sehr gut erhalten; Golfplätze mit ihrem satten Grün und kleine Hafenstädtchen. Von Waterville fahren wir weiter in das kleine Dörfchen Smeen am gleichnamigen  Fluss.  Hier

Buchten am Atlantik

essen wir erst mal eine  Portion  Fish  and  Chips  und  trinken ein  Guinness  dazu.

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Damit der Kreis sich schließen kann, führt uns die Straße die Berge hinauf in den Killernay Nationalpark. Vom Aussichtspunkt “ Ladiesview” können wir in den Nationalpark mit seine kleinen und großen Seen herunter schauen. Auch die Straße führt lang durch den Park und wir erreichen unser Hotel am frühen Abend. Das Abendessen wird etwas früher eingenommen, denn wir wollen noch in das Tanztheater nach Tralee fahren. Dieser Abend war für uns das Highlight und wir haben es in vollen Zügen genossen.

River Smeen

Blarney Castle

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Wir verlassen Killarney in Richtung Cork. An der Burg Blarney Castle halten wir für eine Besichtigung an. Blarney Castle, im 15. Jahrhundert erbaut, ist nur noch eine Ruine. Nur noch der Burgturm ist erhalten. Doch dort befindet sich, was die Berühmtheit von Blarney ausmacht: Der Stein der Beredsamkeit! 29 m über Grund nach 120 Stufen erreicht man den Blarney Stone. Rückwärts über den Abgrund (mit Gittern gesichert) soll man den Stein küssen, um dann in den Kreis der beredsamen Menschen zu kommen. Viele versuchen ihr Glück, aber ob man nachher seine Mitmenschen besser belabern kann, mag dahin gestellt sein. Der Park herum ist alleine schon eine Hinreise wert. Wunderschön angelegt auf einem riesigen Areal mit viel Rasen zum Picknicken unter Bäumen, Wasserläufen, Teichen und Wegen. Im hinteren Park befindet sich der Herrensitz Blarney House, ein Schlösschen im schottischen Baustil. Nachdem wir mehr

Der Laberstein

oder weniger beredsam wurden, fahren wir in die zweitgrößte irische Stadt, nach Cork.

Geparkt am Lee River, gehen wir die 3 min in die Innenstadt. Hier überrascht uns zum ersten Mal etwas Regen. Aber wir, bzw. unsere Frauen, wollen eh in die Kaufhäuser. Die Weiterfahrt nach Waterfort, bekannt durch sein Kristall, geht zügig und wir erreichen unser letztes Hotel auf irischem Boden, das "Ruh Glenn Country Club Hotel".

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Blarney House

Rückfahrt über London

Wieder früh aufstehen, denn wir müssen die Fähre in Rosslare erreichen. Nach 3½ Std Überfahrt sind wir in Fischguard und damit wieder in England. Die Weiterfahrt, mit entsprechenden Pausen, geht nach London in den Vorort Heathrow. Dort Übernachten wir im Hotel Jurys Inn. Jan, unser Busfahrer, überrascht uns noch mit der Ankündigung, eine Busfahrt durch das nächtliche London zu machen. Zu sehen sind: Buckingham Palace, Trafalgar Square, House of Parliament, Big Ben, Downing Street Nr. 10, Tower und Tower Bridge, Piccadilly Circuit und v.a.m.

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Nach einem ausgiebigen Frühstück fahren wir nach Dover und nehmen die Fähre nach Calais. Durch Belgien und Holland erreichen wir Deutschland und sind abends wieder in Werl. Das Wetter hat es während der ganzen Reise gut mit uns gemeint, das typische irische Wetter haben wir nicht vorgefunden. Es war wechselnd bewölkt, immer um die 20 ° C warm. Das man in England keine Euros nehmen wollte, schreiben wir den sprichwörtlichen englischen Marotten zu. Alles im Allen war diese Studienfahrt eine gelungene Reise und wir werden lange von den vielen Eindrücken zehren.

Tower Bridge bei Nacht