Reisebericht Rumänien

Rundreise

Siebenbürgen, Donaudelta und

Maramures


Mai/Juni 2009

Siebenbürgen

Es ist jetzt 8 Jahre her, dass wir eine Rundreise durch Rumänien machen. Wir, das sind Margarete, Andreas, meine Frau Ingrid und ich, Wolfgang. Margarete und Andreas stammen aus Siebenbürgen, so wollen wir auch ihren ehemaligen Wohnort Bogesdorf besuchen. Wir nehmen uns dafür 6 Tage Zeit, so können wir alles noch einmal besuchen. Aufgefallen ist uns, dass es viel mehr Hotels und Pensionen gibt, viele Häuser renoviert bzw. neu angestrichen wurden, aber es sind keine oder kaum noch Weinberge vorhanden. Die Weinstöcke sind gerodet und alles ist mit Gras bewachsen. Wahrscheinlich ist mit Schafswirtschaft mehr Geld zu verdienen. Auch die Straßen sind in einem bedeutend besseren Zustand, wenn es auch noch etliche Schlaglochpisten gibt. Alle Aussagen im Reisebericht sind unsere subjektiven Wahrnehmungen wie sie sich den meisten Reisenden darstellen.

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Nach einem problemlosen Flug von Dortmund kommen wir pünktlich um 11:30 Uhr in Cluj-Napoca (Klausenburg) an und bekommen von der Fa. Rodna unseren bestellten Dacia Logan ausgehändigt. Die Koffer werden eingeladen und sofort fahre ich mit meinen Leuten in die Innenstadt. Parken ist etwas schwierig, weil alles voll ist. Doch nach einigen Runden bekommen wir einen Parkplatz direkt neben der Michaelkirche. Die nächste Schwierigkeit ist der Parkautomat, wir haben keine rumänischen Münzen! Also in die nächste gegenüber liegende Bank und Geld getauscht. Welche Enttäuschung, es werden keine Münzen ausgezahlt!! Wiederum in das nächste Geschäft und in Münzen gewechselt. So konnte endlich der Parkautomat bedient werden. Vor der Michaelkirche ist eine große Baustelle und alles mit einem Bauzaun umgeben, so dass wir uns auch garnicht lange aufhalten und Richtung Turde (Thorenburg) weiterfahren. Westlich von Thorenburg ist die

CheileTurzii (Thorenburger Schlucht), die wir besuchen wollen. Der Bach Hasdate durchbricht dort das Trascaugebirge auf einer Länge von 2 km und schneidet 300 m tief ein. Von der Straße Nr. 1 geht es hinter Thorenburg rechts auf die DN 75 Richtung Westen und ca. 2 km hinter Mihai Viteazu nach rechts in die Straße nach Cheia. Dort durch das Dorf ca. 3 km weiter auf der dann schlechten Straße den Berg hinauf bis zu einem Parkplatz und von

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dort hinten links auf einer Kiesstraße mit vorliegender Schranke (stehts geöffnet) den Berg hinunter, welche beim Restaurant am Eingang der Schlucht endet. Dort haben wir geparkt und sind dann zu Fuß in die Schlucht gegangen.  Der  Eintritt   zu   diesem   Natur-

schutzgebiet kostet 3 RON. Der Weg ist sehr gut zu gehen, nur die Schlucht ist stark bewachsen, so dass keine Fotos von der Gesamtansicht zu machen sind. Aber auch so sind einige schöne Bilder entstanden. Am End der Schlucht kehren wir sofort um, denn wir wollen noch vor 19:00 Uhr unsere Pension “Pensionea Dracul”€ in Danes (Dunesdorf) erreichen. Die Straßen sind recht gut ausgebaut, so erreichen wir pünktlich unser Ziel.


Hermannstadt

Heute wollen wir nach Sibiu (Hermannstadt). Nach einem ausgiebigen Mic dejun (Frühstück) fahren wir dementsprechend gestärkt los und sind schnell an Mediaş (Mediasch) vorbei, da begrüßen uns schon die hässlichen Industriebrachen der Ruß-, Zink- und Bleifabriken in Copsa Mica (Kleinkopisch). Die noch nicht renovierten Häuser sind schwarz und unansehlich. Danach wird die Landschaft auch wieder freundlicher, und schon bald sind wir in Hermannstadt. Das Parken gestaltet sich wieder schwierig, weil wir sehr nah beim Zentrum stehen möchten. In der Nähe des Schillerplatzes haben wir Glück und sind in 2 Minuten auf der Piaţa Mare (Großer Platz oder Großer Ring). Einen Parkscheinautomaten für den erforderlichen Parkschein haben wir trotz längerem Suchen nicht gefunden, eine Zahlungsaufforderung war aber auch nicht bei der Rückkehr hinter dem Scheibenwischer.

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Die Altstadt von Hermannstadt ist hervorragend wieder hergerichtet und sehenswert. Als wir vor 8 Jahren hier waren, war noch vieles baufällig und heruntergekommen. Diese wunderbaren Fassaden überall, bis in die kleinste Einzelheit alles restauriert. Hermannstadt war im letzten Jahr ja auch mit Luxemburg zusammen Europäische Kulturhauptstadt. Unser Weg führt uns über den Großen Platz an der katholischen Kirche vorbei zur Stadtpfarrkirche, der evangelischen Kirche. Über den Huetplatz gelangen wir zur Lügenbrücke, unter der die Zufahrtstraße zum Kleinen Platz oder Kleiner Ring führt.

Angeblich soll die Brücke unter einem Lügner zusammenbrechen. Sie steht heute noch! Auf der Piaţa Mica (Kleiner Platz) haben sich etliche Restaurants breitgemacht, was dem Platz ein wenig Weltstadtflair verleiht. Wir schauen auch in einige Hinterhöfe hinein und sehen dort noch viel Renovierungsarbeit. Das Zentrum der Altstadt befindet sich auf einem Hügel und ist von der Unterstadt über etliche Bürgerstiege (Fußwege mit vielen Treppenstufen) und Fahrwege, wie die Straße unter der Lügenbrücke, zu erreichen.

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Die ganze Oberstadt war festungsartig angelegt und von Wehrmauern mit Toren umgeben. Die Wehrtürme mussten von den einzelnen Zünften gebaut und unterhalten werden. Deshalb haben diese auch die Namen der Zünfte, wie Schusterturm, Gerberturm, Seilerturm und viele andere. Dieses war Brauch in Siebenbürgen und ist in vielen Siebenbürger Städten anzutreffen.


Paßstraße Transfogeraşan

Das Wetter soll sich verschlechtern, deshalb fahren wir heute auf den Pass in den Südkaparten, der Transfogerşan. Weil wir nicht wissen, ob die ganze Passstraße für den Verkehr freigegeben ist, nehmen wir die Straße von der Nordseite in Angriff, sonst  würden  wir  vielleicht

120 km umsonst fahren. Die Fahrt geht über Sighişoara (Schäßburg) in das Hartibaciu-Tal (Harbachtal) bis Agnita (Agneteln) und von dort über Cincu (Großschenk) zur Staatsstraße 1. Nach 22 km Richtung Westen geht der Abzweig zum Pass in Richtung Süden ab. Zügig geht es bergauf. Die Berge sind von dunklen Wolken umgeben, doch je höher wir kommen, desto mehr reißt die Wolkendecke auf. Bei der Talstation der Seilbahn am Ausflugsziel Cascade Bulea (Bulea-Wasserfall) steht dann das Schild auf der Straße =>> Der Pass ist gesperrt!!! Wir umfahren das Schild und fahren weiter hinauf, den Serpentinen folgend. Manchmal liegt noch Geröll auf der Fahrbahn und die Armee  ist  mit  der  Beseitigung  der

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Felsbrocken beschäftigt. Unterhalb der Bergstation der Seilbahn geht dann nichts mehr. Die Schneeverwehungen sind so  hoch

und verharscht, dass die Räumfahrzeuge noch nicht durchgekommen sind. Es hat sich aber gelohnt bis hier herauf zu fahren, es ist eine fantastische Aussicht, wenn wir auch nicht sehr weit ins Land sehen können. Zurück an der Talstation machen wir Halt und können noch

einige schöne Fotos vom Wasserfall machen. Auf der Rückfahrt kommen wir durch etliche Siebenbürger Dörfer mit ihren Kirchenburgen und machen auch dort viele schöne Bilder.  Sie  sind  unterschiedlich  gut

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oder gar nicht erhalten. Man kann genau sehen, wo mit Spendengeldern aus Deutschland die Dächer, Wehrgänge, Mauern usw. renoviert wurden und wo der Zerfall unaufhaltsam weitergeht. Die sächsischen Häuser sind zum größten Teil von Rumänen, Ungarn oder Roma bewohnt. Sie haben die alten Baustrukturen verändert, die Fronten umgestaltet, statt zwei Fenster mit Fensterladen, ist  ein  großes  Fenster  eingebaut.  Terrassen  und   Balkone

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sind angebaut und die Häuser bunt angestrichen. Nur die schönen Weinlauben sind noch vorhanden. Diese trifft man nicht nur in Siebenbürgen, sondern auch in der Moldau und der Maramures in fast jedem Hof an. Neben den gut erhaltenen und neuen Häusern sehen wir leider auch ganz verfallene alte Sachsenhäuser. Die ehemaligen Eigentümer sind schon viele Jahrzehnte in Deutschland und/oder die Eigentumsverhältnisse sind noch nicht geregelt. Schade, denn es geht eine Jahrhunderte alte sächsische Baukultur verloren.


Kronstadt

Das Wetter ist schlechter geworden, es hat die ganze Nacht geregnet und es ist auch kühler. Der Wetterbericht sagt für überall Regen voraus, außer der Gegend um Brasov (Kronstadt), dort soll es erst am späten Nachmittag zu regnen anfangen.

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Also machen wir uns auf den Weg über Rupea (Reps), Feldioara (Marienburg) und Braşov (Kronstadt), um erst mal zum Draculaschloss nach Bran (Törzburg) zu fahren. In Bran gehen wir über den Handarbeitsmarkt. Dort gibt es viel Kitsch, aber auch sehr gute und preisgünstige Handarbeiten. Sehr schöne Stick-, Strick- und Webarbeiten, Felle, Hüte und vieles mehr. Das Schloss besichtigen wir diesmal nicht, wir waren vor 8 Jahren schon dort drinnen. Von Bran fahren wir zurück bis Rişnov (Rosenau) und an der Rosenauer Burg vorbei bis Braşov Poiana (Schulerau).

Unser damaliges Hotel ist renoviert worden und noch etliche Hotels neugebaut worden. Von oben geht’s nach Kronstadt hinunter. Am Aussichtspunkt halten wir an um einige Fotos von der Altstadt von oben zu machen. Anschließend geht€’s in die Innenstadt, in der Nähe der Schwarzen Kirche (ev. Stadtkirche) wird geparkt. Auch hier hat sich in der Altstadt in den letzten 8 Jahren einiges geändert. Es ist auch hier renoviert worden. Vom Marktplatz mit seinem alten Rathaus gehen wir an der Synagoge vorbei zum Scheitor in der alten Befestigungsanlage.

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Von dort aus umrunden wir die Altstadt immer an den Befestigungsanlagen entlang. Die Reste der Stadtmauer sind, wo möglich, restauriert worden und auch Zunfttürme sind noch vorhanden. Unten im Stadtzentrum gehen wir die Fußgängerzone hinauf, um wieder am Rathausplatz zu landen. Auf der Westseite der Altstadt ist auch noch viel an Befestigungsanlagen vorhanden, hinter der ich aber nur entlanggehen kann, weil die dahinterliegenden   Grundstücke   in   Privat-

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besitz sind. Doch einige Zunfttürme kann ich auch dort sehen. Auf der Rückfahrt fängt es heftig an zu regnen, so dass wir nur langsam vorwärts kommen. Aber zum Abendessen sind wir wieder in Danes.


Tartlau und Honigberg

Wieder geht es Richtung Kronstadt, aber vorher biegen wir von der DN13 ab, um über Sfintu Gheorghe zur DN11 zu kommen. Wir möchten nach Valea Mica, Prejmer (Tartlau) und Harman (Honigberg). Das Wetter ist wieder besser geworden, manchmal scheint die

Sonne. Von der DN11 geht’s bei Reci nach Borosneu Mare. Auf dem Weg nach Valea Mare kommen wir noch an einer Feldbrennerei für Ziegelsteine vorbei. Vor Valea Mare biegt ein Kiesweg nach Valea Mica ab. Bei einem Bauern mit Pferdewagen fragen wir nach dem Weg zur Kirche mit der Felsnadel, dem sogenannten “Finger Gottes”. Er sagt uns, dass es das nicht in Valea Mica gäbe, vielleicht in Valea Mare. Also die Kiesstraße zurück nach Valea Mare. Wir finden die Kirche, aber vom Felsen nichts zu sehen.

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Also bei einer Gruppe von Dorfbewohnern nachgefragt, aber auch von denen hat noch nie einer etwas davon gehört. Alle sagten, in dieser Gegend gibt es so etwas nicht! Ich bin wohl damit einer Ente aufgesessen!! (Zurück in Deutschland erfahre ich, dass es noch ein Valea Mica in den Westkarpaten gibt. Dort soll der “Finger Gottes” sein!)
Jetzt fahren wir nach Prejmer (Tartlau), um die dortige Kirchenburg zu besichtigen. Dort war schon vor 8 Jahren alles für den Tourismus hergerichtet und es hat sich daran nicht viel geändert. Aber damals waren wir noch nicht in Harman (Honigberg), was wir jetzt nachholen.

Es ist ähnlich aufgebaut wie in Tartlau. Im Befestigungsring kleine Wohnungen und Vorratsräume für die Belagerungszeit und mitten drin die Kirche. Drinnen ist der Eichenfußboden hell gescheuert und mit Teppichen ausgelegt. Viele Bänke nur einfache Holzbalken ohne Lehne, damit sich die Frauen mit ihren weit ausladenden Reifröcken auch hinsetzen können. Als wir heraus kommen, hat es wieder angefangen zu regnen, aber wir haben ja unsere Besichtigungstour beendet und können uns ruhig auf die Heimfahrt nach Danes machen. Dort angekommen findet eine Hochzeitsfeier im Restaurant statt. Also weichen wir in die rustikale Kellerbar aus und genießen noch einen schönen Abend bei einem guten Essen mit Wein und Bier.

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Schäßburg

Heute ist Pfingstsonntag und wir wollen uns Schäßburg ansehen. Es sind nur 6 km und ein Parkplatz befindet sich direkt unterhalb des Burghügels. Sofort gehen wir bergauf bis zum Rathaus. An der Klosterkirche vorbei, dort findet  der  ev.  Pfingstgottesdienst  statt,  weiter

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hinauf in Richtung Bergkirche. Mir fällt auf, dass die Straßen und Wege, wie vor 8 Jahren, durch den Kanalbau nur provisorisch befestigt und in einem sehr schlechten Zustand sind. Auch in Schäßburg sind noch viele Teile der alten Befestigungsanlage erhalten. An der Schülertreppe angelangt, gehen wir diese mit den 280 Stufen hinauf und denken an die vielen Schüler, die in den Jahren diese hinaufgehen mussten, um das Deutsche Gymnasium zu besuchen. Ich denke, dann waren sie wach und der Kreislauf in Schwung. Am Gymnasium vorbei gehen wir weiter hinauf zur ev. Bergkirche, wo heute kein Gottesdienst stattfindet. Der Gottesdienst findet abwechselnd in der Bergkirche und der Klosterkirche statt. Es waren nur wenige Besucher hier oben, so konnten wir in aller Ruhe die Kirche besichtigen. Vor 8 Jahren war die Kirche wegen Restaurierungsarbeiten geschlossen. Wir haben einige Bilder gemacht und kommen mit den Damen  der  Aufsicht ins  Gespräch  und

erzählen, dass Margarete in Bogeschdorf Organistin war.Sofort wird ihr angeboten, auf der Orgel zu spielen. Der Schrank mit der Klaviatur wird aufgeschlossen und das Gebläse eingeschaltet. Nach einigen Fingerübungen hat uns Margarete einige wunderbare Choräle vorgespielt. Das ist eine wunderbare Akustik in so einem alten Kirchengebäude und die voluminöse Orgel tut das Ihrige dazu. So schnell kann niemand sagen, er habe zu Pfingsten in der Bergkirche zu Schäßburg Orgel gespielt! Wir gehen wieder hinunter auf den Burgplatz, fotografieren noch das Geburtshaus von Graf Vlad Dracul (Dracula) und besichtigen die Klosterkirche. Der Gottesdienst ist beendet und wir können uns umsehen. Anschließend führt uns der Weg hinunter durch den Stundturm (der Turm mit der Uhr) wieder zurück zum Parkplatz, nicht ohne die Sehenswürdigkeiten am Wegesrande auf Fotos festzuhalten. Der Nachmittag ist noch früh und wir  wollen  noch  nach  Biertan  (Birthälm)

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und Medias (Mediasch). In Biertan angekommen, stehen wir vor der geschlossenen Kirchenburg, sonntags sind keine Besichtigungen vorgesehen. Also weiter nach Medias. Unterwegs in Brateiu (Pretai) ist ein Volksfest. Wir halten an und mischen uns unter die feiernden Menschen. Der große Platz vor der Kirchenburg ist voll mit Menschen in ihren Trachten. Hier sehen wir, dass die Trachten zwar ähnlich, aber jedes Dorf doch eigene Stile entwickelt hat. Die wenigen km bis Medias sind schnell gefahren. Der Marktplatz in Medias ist jetzt schön gestaltet, alles als kleiner Park angelegt. Wir gehen in die Kirchenfestung und besichtigen noch die Kirche von innen, um anschließend in einem kleinen Cafe einzukehren. In der deutschen Buchhandlung gegenüber kaufen wir noch etwas Literatur über Siebenbürgen und fahren dann zurück nach Danes. Wir genießen noch einen schönen Abend in Danes, morgen fahren wir weiter zum Donaudelta.


Donaudelta

Heute wollen wir die 530 km bis zum das Donaudelta fahren. Es hat die ganze Nacht geregnet und die Nachrichten melden für den Pass über die Südkaparten bei Predeal starken Schneefall an. So weichen wir aus und fahren über die niedrigeren Ostkaparten bis Ornesti. Von dort über Tecuci nach Braila und setzen dort mit der Fähre über die Donau.

In Tulcea fahren wir direkt zum Hafen und melden uns auf dem Ponton der Ausflugsagentur. Die Lolita, unser Ausflugsboot für den nächsten Tag, liegt schon bereit. Mit der Lolita bin ich letzten Herbst mit 2 Kollegen schon einmal durch das Delta gefahren. Alles ist wie geplant, um 9:00 Uhr morgen früh soll es losgehen. Wir fahren weiter bis Nufaru zu unserer Pension Steaua Apelor. Am Abend kommt noch unser Kontaktmann Eugen Vasile in unsere Pension, um uns eine Programmänderung bezüglich des Mittagessens vorzuschlagen, wozu ich keine Einwände habe.

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Am anderen Tag wird um 7:45 Uhr gefrühstückt und um 8:30 Uhr fahren wir zum Hafen. Kaum an Bord geht’s schon los. Vasile, unser Kapitän, bugsiert die Lolita in die Donau hinein und fährt Richtung Osten. Schnell kommen wir an der Gabelung der Donau in den Sf. Gheorghe- und Sulina-Kanal an und fahren in den für Hochseeschiffe geeigneten Sulina-Kanal hinein. Vorbei an Maliuc steuert Vasile die Lolita kurz vor Gorgova links in einen kleinen Nebenarm hinein. Dieser kleine Kanal führt nach Mila 23, einem Fischerort an der alten Donau, doch vorher wenden wir uns nach Westen und kommen nach einiger Zeit von Süden in den Fortuna-See.

Jetzt im Frühjahr sind viel mehr Vögel zu sehen als letzen Herbst und die Mummeln und Seerosen fangen an zu blühen. Die ersten Pelikane fliegen über uns ihre Kreise. Auf dem Kanal sind immer wieder große Vogelschwärme aus Kormoranen und Pelikanen, die vor uns auffliegen, um sich nach einer gewissen Distanz wieder auf dem Wasser zu versammeln, um Fische zu fangen. Ebenso auf dem riesigen Fortuna-See. Immer wieder große Vogelschwärme, die sich den Magen vollschlagen.

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Nördlich fahren wir aus dem See hinaus in kleine Kanäle um gegen Mittag im Sontea-Noua Kanal bei einer Fischerfamilie anzulanden. Dort wird kräftig zu Mittag gegessen. Natürlich Fisch: Fischsuppe auf Karpfen und Wels, der gekochte Fisch mit Kartoffeln und saurer Sahne als Vorspeise, Karpfen, Wels und Hecht gebacken mit Gemüse als Hauptgericht und zum Abschluss Kaffee und Kuchen. Dabei natürlich Tuica, Bier, Wein und Wasser.

Derart gemästet wechseln wir das Boot, um mit der Reisegesellschaft auf dem Katamaran langsam wieder nach Tulcea zurück zu fahren. Vorbei am Nebunu-See, einem strengen Naturschutzgebiet, sehen wir noch sehr viele Vögel. In den Kanälen sind viele Silberreiher und auch einige Graureiher zu sehen. Der Eisvogel mit seinem Blau ist sehr schwer auszumachen. Der gelbe Vogel ist mir namentlich noch nicht bekannt und die Seeschwalben fliegen tief über dem Wasser um sich kleine Fische zu schnappen. Viel zu schnell geht der Tag vorbei und wir sind schon wieder in Tulcea. In unserer Pension, genießen wir noch ein kleines Abendbrot und gehen früh zu Bett, denn morgen wollen wir zur Bucovina hinauffahren.

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Bukovina

Nach einem guten Frühstück verlassen wir Nufaru, um ca. 500 km bis in die Bukovina hinauf zu fahren. Von Tulcea nehmen wir eine andere Straße, die 22D, zurück zur Fähre nach Braila. Diese Straße ist viel besser ausgebaut, so kommen wir schnell an der Fähre an und setzen über die Donau nach Braila. Von dort geht es langsam voran bis Tecuci, immer wieder eine Ortschaft hinter der anderen. Aber dann auf der DN2 geht es sehr schnell Richtung Norden. Eine sehr gut ausgebaute Straße mit Kriechspur. Über Bacau und Roman führt die DN2 und vor Suceava biegen wir ab nach Gura Humorului.

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In Voronet übernachten wir in der kleinen Pension Hanul Obcina. Aber der Service ist so schlecht geworden, dass dieses Haus nicht weiter zu empfehlen ist. Im Herbst war das noch viel besser. Die Pensionen “€žPensiunea Elegance” auf dem Weg von Gura Humorului zum Kloster Humor oder “€žPensiunea Edelweiß” an der Klosterkirche Humor vorbei sind sehr viel besser.
Es hat wieder die ganze Nacht geregnet, aber jetzt ist es trocken und wir beginnen unsere Besichtigungstour der Klosterkirchen in der Bukovina. Erst gehen wir zu Fuß zu der Klosterkirche in Voronet.

In Humor werden vor der Klosterkirche bunt bemalte Eier angeboten, wovon Ingrid etliche als Mitbringsel einkauft. Auf einem Schild erfahren wir, dass sich mehrere Orte zusammengeschlossen haben, um diese bunten Eier zu vermarkten. Der Plan zeigt dann die Orte an der “Eierstraße” an. In den Orten stehen dann an markanten Punkten große bunte Eier als Erkennung.

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In Arbore ist der vordere Teil der inneren Kirche schon restauriert worden, der hintere Teil ist noch eingerüstet.

Nach Sucevita fahren wir von Arbore eine Abkürzung über eine Kiesstraße, so dass wir schnell dort ankommen. Da es noch recht kalt ist, ist dort auch draussen keine Suppenküche aufgebaut.
Der Himmel reißt jetzt immer öfter auf und auf der Fahrt nach Moldovita wird es auch wärmer. Von dort sind es zu bis unserem nächsten Ziel, Viseu de Sus (Oberwischau), nur 3 Autostunden, obwohl die Straße in das Bistrita-Tal hinauf zum Prislop-Pass sehr schlecht ist.

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Oberwischau (Viseu de sus)

Dorel, unser Freund, hat uns schon bei der Pension Nagy angemeldet. Theo, der Hauswirt, teilt uns die Zimmer zu. Nachdem ich mich frisch gemacht habe, gehe ich hinunter und komme mit ihm und einem Schweizer Paar ins Gespräch.

Dorel hatte uns noch vor 2 Tagen mitgeteilt, dass die Wassertalbahn wegen Reparaturarbeiten an der Strecke noch nicht wieder fahren würde, aber die Schweizer- wie auch Theo- teilen mir mit, dass die Reparatur durchgeführt und die Bahn Donnerstags, Freitags und Sonntags wieder fahren würde, wenn auch nur bis Cozia. Dorel kommt noch vorbei und freut sich, dass die Bahn wieder in das Wassertal fährt. Er möchte uns morgen mit seinem Auto zum Bahnhof bringen, denn der Zug fährt schon um 8:30 Uhr ab.

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Abends kommen er und seine Frau Maria noch zu einem Aperitif vorbei und wir besprechen die nächsten Tage. Dorel kann uns nicht in das Wassertal begleiten, da er eine Prüfung ablegen muss. Es ist auch nicht nötig, denn wir kommen sehr gut alleine zurecht. Die beiden laden uns noch zu einem Grillnachmittag zu sich nach Hause ein und wir wollen noch eine Rundreise durch die Maramures machen.

Heute Mittag sind wir bei Maria und Dorel zum Grillen eingeladen, deshalb können wiretwas länger schlafen. Beim Frühstück erfahren wir, dass Theo, unser Wirt, Geburtstag hat. Wir beschließen, in den Ort zu fahren, um für Maria und Theo etwas zu kaufen. Es ist orthodoxer Pfingstsonntag, es haben aber keine Geschäfte offen. Wir fragen nach, ein Blumengeschäft hat geöffnet. So erstehen wir für die beiden je eine Blume. Bei unserer Rückkehr überreichen wir Theo sein Geburtstagsgeschenk. Er hat sich darüber sehr gefreut, denn das hat er wohl nicht erwartet. Theo und seine Familie sind Zipser-Schwaben und sprechen deutsch. Das sieht man auch an seiner Pension. Er hat mit seinem Vater und seinen Brüdern alles selbst aufgebaut.

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Er war auch in Deutschland zum Arbeiten, wie seine Brüder, die in Nordbayern leben. Sein Vater ist zurzeit dort zu Besuch. Mit der Zeit sind mehrere Nebengebäude entstanden, ein Haus mit Sauna, Whirlpool und Appartements, ein Haus mit Werkstatt und oben Gästezimmern, das Haupthaus mit seiner Wohnung, dem Restaurant und mehreren Fremdenzimmern. In der Anlage ein Teich mit Modellbahn, Wasserrad und Teppichwaschmaschine, sowie einige überdachte Aussenrestaurationen. Wenn man auf der schlechten Straße zu der Pension fährt, glaubt man nicht, so ein schönes Anwesen vorzufinden.

Mittags gehen wir die paar Meter nach Dorel zu Fuß. Welch eine herzliche Begrüßung, auch die Großmutter und die Kinder sind da. Der Grill ist schon vorgeheizt und Dorel ist jetzt in seinem Element. Wir setzen uns in den Garten an einen Tisch und werden mit Tuica und Likör bewirtet. Als die Mici (Chebabcici) fertig gegrillt sind, setzen wir uns auf die Terrasse und nach einer Suppe auf Ziegenfleisch lassen wir uns die Mici munden. Auch hierbei natürlich wieder Tuica, Likör, Bier, Wein und Wasser. Nach Kaffee und Kuchen verabschieden wir uns und gehen zu Fuß nach Nagy. Dort legen wir uns etwas hin, um den Alkohol zu verdauen.


Wassertalbahn

Heute heißt es um 6:00 Uhr aufstehen, denn um 8:30 Uhr fährt der Zug ab. Nach dem Frühstück machen wir uns auf und Dorel bringt uns zum Bahnhof der CFF Viseu de Sus (CFF ist die Abkürzung für Caile Ferate Forestiere, zu Deutsch: Waldeisenbahn). Wir sind auch nicht zu früh, denn die Lok steht schon unter Dampf und ist abfahrbereit. Fahrkarten sind schnell gekauft, einsteigen und der Zug fährt ab.

Die Wassertalbahn wurde in den 30er Jahren gebaut und ist jetzt die einzige noch in Betrieb befindliche holzbefeuerte Waldeisenbahn mit 760 mm Spurbreite in Europa. Die Bahn wird für den Holztransport aus dem Waldreichtum des Wassertals benötigt. Früher wurden die Stämme per Floß über den Fluss Wasser transportiert. Dazu wurde der Fluss aufgestaut und durch schnelles Öffnen des Wehres Flutwellen erzeugt, die die Flöße zu Tal trugen.

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Dass die Wassertalbahn heute noch fährt, ist den unermüdlichen Bemühungen des Herrn Schneeberger zu verdanken, welcher mit den Schweizer Eisenbahnfreunden für den Erhalt dieser einmaligen Waldeisenbahn gekämpft hat. Alles ist in dem Buch “Die Wassertalbahn” von Michael Schneeberger ISBN 978-3-033-00902-8 und im Internet unter www. wassertalbahn.ch nachzulesen. Welch ein schönes Erlebnis, mit einer Schmalspurdampfeisenbahn zu fahren. Es ruckelt und stöß t immer wieder.

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Die Schienen sind nicht sehr eben und gerade verlegt, was bei einer so niedrigen Geschwindigkeit ungefährlich ist. Die Lok wird mit Holz beheizt, welches unterwegs immer wieder nachgeladen wird. Dafür sind überall Holzdepots angelegt. Stetig geht es bergauf, immer am Fluss Wasser entlang.
Es wird noch überall fleißig an der Wiederherstellung und Sicherung der Bahntrasse gearbeitet. Die Schäden, die das Hochwasser vom Juli letzten Jahres angerichtet hat, sind an den neu errichteten Stellen zu erkennen.

Am Gleisdreieck Novat Delta geht noch ein Gleis in das Seitental Valea Novat ab. Ab hier ist auch kein Weg mehr neben der Wasser, außer das Gleis der Bahn. Dafür ist das Tal auch an vielen Stellen zu schmal. Im oberen Bereich sind für die Bahn Tunnel gebaut worden, sonst wäre dort sogar die Bahnfahrt zu Ende. Die Orte im Wassertal sind nur mit der Bahn zu erreichen, nur ganz oben im Tal kann man mit einem Geländefahrzeug die Berge überqueren, aber auch nur bei gutem Wetter. Unsere Fahrt ist in Cozia nach ca. 19 km zu Ende, weiter ist die Strecke noch nicht freigegeben.

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In Cozia haben wir eine Stunde Aufenthalt, dann fahren wir wieder zurück nach Oberwischau. Um die Lok für die Rückfahrt umzusetzen, werden die Wagen auf ein Nebengleis geschoben. Die Lok fährt wieder auf das Hauptgleis zurück und über die Weiche das Tal ein wenig herunter. russischer Bauart, Dieselloks u. v. mehr, alles auf Eisenbahnrädern. Alte Loks, teilweise ausgeschlachtet, stehen dort als Ersatzteillager. Seit die Wassertalbahn privatisiert wurde und nun der R.G.HOLZ Company SRL gehört, geht es langsam wieder bergauf. Möge uns die Wassertalbahn, als die letzte ihrer Art, noch lange erhalten bleiben, um nachfolgenden Generationen dieses wunderschöne Tal mit der Dampftechnik zu zeigen.

Ein Bagger mit Seilwinde zieht dann die Wagen aus dem Nebengleis heraus und die Lok wird an das andere Ende wieder angekoppelt. Unterwegs befinden sich einige Ziegen auf den Gleisen, die sich auch durch lautes Pfeifen nicht verscheuchen lassen. Sie laufen die Gleise entlang bis zu einer Hängebrücke, worüber sie die Wasser überqueren.

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Im Depot befinden sich noch die ungewöhnlichsten Bahnfahrzeuge. Unimog, Ford-Bus, Fahrzeuge russischer Bauart, Dieselloks u. v. mehr, alles auf Eisenbahnrädern. Alte Loks, teilweise ausgeschlachtet, stehen dort als Ersatzteillager. Seit die Wassertalbahn privatisiert wurde und nun der R.G.HOLZ Company SRL gehört, geht es langsam wieder bergauf. Möge uns die Wassertalbahn, als die letzte ihrer Art, noch lange erhalten bleiben, um nachfolgenden Generationen dieses wunderschöne Tal mit der Dampftechnik zu zeigen.


Maramures

Heute besichtigen wir die Maramures mit den Holzzäunen und den geschnitzten Holztoren. Die Holzkirchen sind eine Sehenswürdigkeit. Wir fahren von Viseu de Sus (Oberwischau) nach Viseu de Jos (Unterwischau) und biegen in die Straïße über den Berg nach Bogdan Voda ein. Dort haben wir das Tal der Iza erreicht, welches wir herunter fahren. In Bogdan Voda finden wir sofort die schöne alte Holzkirche und auch viele Holzhäuser. Im gesamten Izatal mit den Nebentälern sind noch diese Holzgebäude zu sehen.

In Sieu biegen wir nach Süden ab und fahren nach Botiza. Dort ist gerade Markt, so dass wir uns langsam durchschlängeln müssen. Am Ende des Dorfes finden wir dann, nach mehreren Nachfragen, das, was wir suchen. Nämlich die “ Ökologische Waschmaschinen”, eine natürliche Teppichwaschmaschine. Leider hat sie schon viele Gebrauchsspuren und sieht nicht mehr sehr funktionstüchtig aus. Doch davon soll man sich in Rumänien nicht täuschen lassen, alles wird gebraucht, bis es auseinander fällt. Reparaturen kosten Geld, und das haben die wenigsten.

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Auf der Rückfahrt halten wir noch im Zentrum, der Markt geht dem Ende zu, und fotografieren noch die alte neben der neuen orthodoxen Kirche. Leider bauen, wie auch hier, die Rumänen überall total überdimensionierte Betonkirchen, die das Dorfbild völlig zerstören und lassen die alten Kirchengebäude verfallen. Der Besucher hat den Eindruck, dass alles von der rumänischen orthodoxen Kirche und der Politik gefördert wird. Für das kulturelle Erbe, vor allem anderer Religionen, ist kein Geld da. Ausgenommen ist das Kloster Birsana, ein Touristenmagnet 1. Klasse.

Alles ist im Stil der Maramures neu gebaut worden, oder wird noch gebaut. Birsana ist auch unser nächstes Ziel, so können wir sehen, dass die Klosteranlage und das unterhalb stehende Hotel fertig sind. Ein neuer großer Parkplatz wird gerade angelegt und darauf ein neues Gebäude errichtet. Die Dachdecker sind gerade dabei, das Dach mit neuen Eichenschindeln einzudecken. Dort werden wohl eine Restauration und ein Andenkengeschäft eingerichtet. Weiter fahren wir das Izatal hinunter und fotografieren überall die schönen Holzkirchen und Holztore.

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In Vadu Izei biegen wir nach Süden ab, denn in den Orten Giulesti und Harnicesti gibt es noch viele Holzarbeiten zu sehen. Direkt nach Harnicesti biegt ein Abzweig nach Horteni ab. In Ocna Sugatag suchen und finden wir den Salzsee und fahren dann durch Calinesti zurück in das Izatal. über Moisei kommen wir zurück nach Oberwischau und sind des Abends wieder bei der Pension Nagy angekommen.

Heute ist der orthdoxe Pfingstmontag und wir wollen noch zum Kinderheim in Halmeu, wo ich schon seit 12 Jahren in der Rumänienhilfe tätig bin. Der Abschied von unseren Freunden in Oberwischau fällt uns nicht leicht, aber anders herum freuen wir uns auch wieder nach Hause zu kommen. Die Fahrt geht wieder durch das Izatal. Da heute orthodoxer Pfingstmontag ist, gehen viele Leute nicht arbeiten und sind in ihren schönen Trachten auf der Straße zum Kirchgang.

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Einige Leute tragen noch die traditionellen Bundschuhe “Opinci”, die auch jetzt noch hergestellt werden. Am Ende des Izatals kommen wir durch Sighetu Marmatiei, die alte Kreisstadt der Maramures. Berüchtigt wurde der Ort durch das Gefängnis der Securitate, welches jetzt ein Museum ist. Hier mündet die Iza in die Theiss, die hier der Grenzfluss zur Ukraine ist. Heute ist der Kreissitz in Baia Mare, einer aufstrebenden Industriestadt.

An der Theiss entlang erreichen wir Sapinta mit seinem “Lustigen Friedhof”. Die vielen Holzkreuze auf dem Friedhof sind beidseitig bemalt und erzählen in lustiger Form aus dem Leben des Verstorbenen und ebenso, wie dieser zu Tode gekommen ist. Es ist ein Touristenmagnet und wird von vielen Menschen besucht. Weiter fahren wir über den Huta-Pass in den Kreis Satu Mare und kommen durch den Ort Certeze. Es soll der reichste Ort in Rumänien sein. Hier sind in den letzten 20 Jahren viele moderne große Villen entstanden, die einem sofort auffallen.

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Eine größer und schöner als die andere, mit vielen Stuckarbeiten, bunten Dächern, Edelmetallzäunen und -toren, geklinkerten oder gefliesten Fassaden und meist mehrere Stockwerke mit viel Glas. Manches ist so überladen, dass man sagen muss: “ Wem es gefällt?!” In Negresti-Oas schauen wir uns noch die dortigen “Ökologischen Waschmaschinen” an, in denen die Leute ihre selbstgewebten Wollteppiche waschen. Zwei befinden sich im Museum, zwei nicht weit oberhalb des Museums und eine am Ende dieser Straße. Alle sind noch in Betrieb und werden häufig benutzt.

Jetzt ist es nicht mehr weit bis Halmeu. Dort werden wir herzlich empfangen und sofort mit einem späten Mittagessen versorgt. Anschließend zeige ich noch meinen Begleitern, was wir in den letzten Jahren alles errichtet und eingerichtet haben. Nach dem Abendbrot gehen wir zu Bett, denn wir müssen schon um 1:00 Uhr nachts aufstehen, um nach Klausenburg zum Flughafen zu fahren. Gegen 4:30 Uhr kommen wir dort an und “checken ein” . Das Leihauto wird abgegeben und um 6:10 Uhr hebt unsere Maschine ab, zurück nach Dortmund. Um 7:10 Uhr (1 Std Zeitverschiebung) sind wir in Dortmund und um 8:00 Uhr am Frühstückstisch zu Hause.


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